Eine Website einrichten
Ob Sie als Selbstständiger, als Firma, Verein, Stiftung oder Institution mit einem kleinen Kreis, mit Ihren Kunden, mit Bürgern und Bürgerinnen Ihrer Gemeinde, Ihres Landes oder mit Menschen aus aller Welt in Kontakt stehen — ohne einen Auftritt im Internet geht es nicht. Eine eigene Website ist so unverzichtbar wie eine Geschäftsadresse oder eine Telefonnummer.
Eine Website ist heutzutage schnell und ohne grossen Aufwand eingerichtet. Doch hält sie auch, was sie verspricht? Ist sie eine Visitenkarte Ihres Unternehmens? Trägt sie zum Unternehmenserfolg bei? Bietet sie den Besuchern das, was sie erwarten? Ist sie rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres verfügbar?
Einfach schnell eine Website aufschalten wird nicht genügen, damit diese und ähnliche Fragen mit "Ja" beantwortet werden. Doch wenn Sie planmässig und mit einigen Vorüberlegungen an die Sache herangehen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen - die Investition in den Aufbau einer professionellen Webpräsenz wird sich lohnen.
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Schritte für die Einrichtung einer Website
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Konzeptphase
Eine Website ohne Konzept ist wie ein Haus ohne Bauplan. Lassen Sie sich nicht auf das Abenteuer ein, einfach einmal etwas zu bauen und dann zu sehen, ob es hält!
Bevor Sie selbst Hand anlegen oder einer Agentur einen Auftrag zu Erstellung Ihrer Website geben, sollten Sie sich über folgende Fragen klar werden:
- Warum? Gibt es einen guten Grund, eine Website einzurichten, oder bestehen Alternativen?
- Wozu? Was ist der Zweck, den die Website erfüllen soll?
- Für wen? Wer soll Ihre Website besuchen?
- Was soll der Besucher vorfinden?
- Wie? Erst wenn alle anderen Fragen beantwortet sind, ist es sinnvoll, sich Gedanken über Design und Funktionalität zu machen.
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Sitemap und Wireframes
Der erste Schritt zur konkreten Umsetzung eines Konzepts besteht im Webdesign in der Skizzierung der Struktur der gesamten Website (sitemap) und der groben Gestalt der einzelnen Seiten (pages).
Beispiel für eine sehr einfache Site-Struktur mit 9 Seiten:
Wireframe: Beispiel für einen von Hand gezeichneten Entwurf für das Layout einer Seite:
Die Umsetzung in HTML finden Sie auf Codepen: HTML Prototyp -
CMS auswählen
In der Frühzeit der Webentwicklung musste jede Seite von Hand in HTML codiert werden. Diese Zeiten sind glücklicherweise längst vorbei. Heute erledigen «Content Management Systeme» (CMS) diese Aufgabe. Der Markt für solche Systeme ist gross, wird aber dominiert von Wordpress, Shopify, Joomla, Wix, Typo3 und anderen. Unbestrittener Platzhirsch ist jedoch Wordpress mit einem Marktanteil von 65% weltweit.
Der Vorteil von Wordpress ist, dass es sehr einfach aufzusetzen ist und als Open Source Software ohne Lizenzgebühren auch auf eigenen Servern betrieben werden kann.
Doch dies ist gleichzeitig die grösste Schwäche von Wordpress: allzu oft wird eine Wordpress-Website von Laien erstellt und sieht dann auch aus wie von Laien erstellt. Und mit dem Hosting auf eigenen Servern ist die Verantwortung verbunden, die Sicherheit durch Updates zu gewährleisten und die Website vor Eindringlingen zu schützen.
Wordpress und verwandte CMS sind für sehr viele Zwecke gut geeignet, jedoch längst nicht für alle. Je nach Anforderungen kommen Systeme wie Contentful, Kaltura, Brightcove oder Netlify sowie kundenspezifisch programmierte Systeme zum Einsatz.
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Template auswählen | Design erstellen
Wenn die Entscheidung über das CMS gefallen ist, gilt es, ein geeignetes Template auszuwählen. Das Template sollte die zuvor angefertigten Wireframes möglichst 1:1 abbilden können. Die Auswahl aus Wordpress-Templates ist überwältigend, aber es lohnt sich, Zeit zu investieren, um das passende zu finden.
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Usability testen
Sobald die erste Seite des neuen Webauftritts mit Inhalten gefüllt ist, heisst es: Testen! Die Seite muss auf verschiedenen Geräten mit verschiedenen Browsern unter verschiedenen Betriebssystemen angezeigt werden. Leider muss man auch an Benutzer denken, die mit veralteten Browsern auf veralteter Hardware unter veralteten Versionen von iOS oder Windows unterwegs sind.
Es wird dringend geraten, Feedback von Benutzern einzuholen, denn Aussenstehende sehen oft Dinge, die man selbst übersieht. Ausserdem wundert sich jeder, der etwas herstellt, was Benutzer Unvorhergesehenes damit anstellen.
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SEO Setup
Suchmaschinenoptimierung beginnt bereits in der Konzeptphase. Die Struktur der Website und die Verlinkung der einzelnen Seiten untereinander spielt ebenso eine Rolle wie der Aufbau der Seiten. Einige der wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt, sind:
- Responsive Design: die Seiten müssen auf allen gängigen Bildschirmen gut aussehen und benutzbar sein
- Interne Links: Verlinkung der Seiten untereinander
- H1-Tag: semantisches Markup
- Text, Anzahl Wörter
- Verhältnis von Text zu Code
- Accessibility: die Seiten müssen auch für Personen mit Sehschwäche benutzbar sein
- ALT-Tags in Bildern
- Bildgrössen
- Unnötiges CSS
- Javascript
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Zusammenfassung
Die hier skizzierten Schritte geben einen groben Überblick über das, was für den Aufbau einer Website ohne spezielle Anforderungen nötig ist. Doch, wie so oft, steckt der Teufel im Detail. Es ist daher von allergrösster Bedeutung, dass man sich in der Planungsphase genügend Zeit nimmt, um möglichst früh alle offenen Fragen beantworten und böse Überraschungen bei der Umsetzung vermeiden zu können.