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Google weiss, wo dein Smartphone ist
— und manchmal ist das auch gut so
Dass Google Geräte, auf denen das Betriebssystem Android läuft, auf den Meter genau lokalisieren kann, ist manch einem unheimlich, und das zu Recht. Die Datenkrake kann so ein detailliertes Bewertungsbild des Handybesitzers erstellen. Was damit geschieht, das weiss Google allein.
Es gibt allerdings Situationen, in denen man heilfroh ist, dass Google seine Android-Kunschaft im Auge behält. Dann nämlich, wenn man sein Smartphone irgendwo liegen lässt und es erst merkt, wenn man schon ziemlich weit von dem Ort entfernt ist, an dem man es zuletzt gesehen hat.
Solches ist mir am Wochenende passiert. Ich war in der Schwarzwaldbahn in Richtung Konstanz unterwegs und merkte erst, als ich in Singen am Hohentwil in die SBB (Deutschland) Richtung Schaffhausen umgestiegen war. Was nun? Als erstes rief ich die App "Find my Device" auf und erhielt die Information, dass das liegen gebliebene Gerät zuletzt vor wenigen Minuten am Bahnhof in Singen geortet worden sei.
Nächster Schritt: Ich rief die DB an und meldete meinen Verlust. Per E-Mail wurde mir bestätigt, dass alle Details ins System eingetragen seien und ich eine Benachrichtigung erhalte, sobald das Gerät beim Fundbüro abgegeben werde.
Ich überlegte noch, ob ich eine Anzeige bei der Polizei machen sollte, fand dann aber, dafür sei es noch zu früh.
Zuhause angekommen, suchte ich vorsichtshalber schon die Kaufquittung für das Gerät heraus, die ich brauchen würde, wenn ich den Verlust bei der Versicherung melden wollte.
Als ich dann am PC nochmals in "Find my Device" schaute, war mein Gerät nicht mehr im Singen, sondern zwischen Gottmadingen und Thayngen und wenig später in Herblingen, kurz vor Schaffhausen. Da dämmerte mir, dass ich vielleicht doch besser die Funktion "Secure device" aufrufen sollte. Wer weiss, wer sich mein Handy gekrallt hat und damit in die Schweiz fährt.
Die roten Punkte zeigen die Orte, an denen das Gerät gesichtet wurde,
das blaue Symbol seine Endstation
Nun hat aber die Funktion "Secure device" noch eine äusserst nützliche Unterfunktion: "Nachricht senden" Und diese benutzte ich jetzt. Ich schrieb: "Bitte benachrichtigen Sie den Besitzer dieses Geräts!" und gab die Nummer an, unter der ich zu erreichen war.
Kaum drei Minuten später klingelte es, und am anderen Ende meldete sich der Zugeführer des SBB-Kurses S62 Singen-Schaffhausen und sagte mir, dass er mein Smartphone in Händen halte und es bei der SBB Fundstelle abgeben werde.
Es gab dann meinerseits noch einige Verwirrung zu klären, denn mit SBB meinte der Zugführer die SBB (Deutschland), und ich musste auch lernen, dass es in Sachen Fundstücke keine Zusammenarbeit zwischen der SBB (Deutschland) und der DB gibt, so dass ich vom Fundbüro der DB wahrscheinlich benachrichtigt worden wäre, dass mein Gerät leider nicht gefunden wurde, während es auf dem SBB-Funbüro in Konstanz ohne Verlustmeldung meinerseits läge und irgendwann vielleicht zur Versteigerung ginge. Am Montagmorgen klärte sich dann aber alles auf, und ich sprach mit einer sehr freundlichen und zuvorkommenden Mitarbeiterin der SBB (Deutschland) in der Hauptstelle Konstanz.
Diese erklärte mir, sie werde eine Kollegin bitten, das Fundstück umgehend von Singen zum Fundbüro nach Konstanz zu überführen, wo ich es dann abholen könne.
Ich verfolgte den Weg des Geräts online bis zur Ankunft in Konstanz. Kurz darauf, rief die SBB-Mitarbeiterin an und bestätigte, dass das Gerät nun bei ihr und ab sofort abzuholen sei.
Was habe ich daraus gelernt?
- Der Google-Dienst "Find my Device" ist etwas, das man unbedingt kennen sollte.
- Die Funktion "Secure device" sollte im Verlustfall immer genutzt werden.
- Die Unterfunktion "Send message" ist äusserst nützlich und ermöglicht es dem Finder, sich telefonisch zu melden.
- Besser als Finden ist, erst gar nicht verlieren. Deshalb: beim Aussteigen aus Zug oder Bus immer kontrollieren, ob alle Habseligkeiten verstaut sind, so dass nichts liegen bleibt.
- Die SBB haben eine Tochterfirma namens SBB GmbH, die im grenznahen Raum Basel-Lörrach und im Bodenseegebiet operiert und über eine eigene Infrastruktur in Sachen «Verloren - Gefunden» verfügt.