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Den Euro beobachten
In Zeiten der Inflation ist es wichtig, die Einkaufspreise im Auge zu behalten. Um die steigenden Preise abzufedern, gibt es verschiedene Strategien. Eine davon lautet: Wechselkurs ausnützen!
Wie wir in den letzten Wochen und Monaten gesehen haben, steigen die Preise in den Euro-Ländern teilweise stark an. Gleichzeitig bewegt sich der Kurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken nach unten. Daraus resultiert ein Wechselkursvorteil, wenn man als Schweizer Unternehmen in Euro einkauft. Die Differenz gleicht den Preisanstieg zwar nicht aus, kann ihn aber etwas abmildern.
Der Wechselkurs
Was ein Euro tatsächlich kostet, hängt nicht nur vom aktuellen Kurs ab, sondern auch davon, wo und wieviel man kauft. Hier interessiert uns aber der Einfachheit willen lediglich der Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbabk (EZB).
Die EZB publiziert den Referenzkurs in der Regel an Wochentagen um 16:00 Uhr, ausgenommen allgemeine Feiertage. Abzurufen ist dieser Kurs von der Website der EZB unter https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-chf.de.html
Der eigene Euro-Ticker
Natürlich kann man ein Bookmark auf die EZB-Seite setzen und den aktuellen Kurs bei Bedarf anschauen. Für jemand, der nicht nur den Euro-Kurs, sondern auch andere Zahlen im Auge behalten möchte, eignet sich die Einbindung in ein Dashboard allerdings viel besser.
Freundlicherweise stellt die EZB den Referenzkurs nicht nur als HTML-Website dar, sondern bietet auch zwei maschinenlesbare Datenquellen an: Die Zeitreihe von 1999 bis heute im Format SDMXML und die Kurse der letzten 5 Publikationsdaten im Format RSS, beide Formate sind Teilmengen von XML und können mit einem XML-Parser gelesen werden.
XML-Parser sind nun nicht jedermanns Sache, und so bedienen wir uns im Fall der ersten Datenquelle eines sehr einfach zu handhabenden Hilfsmittels: eine Google Tabelle. Diese ist in der Lage, aus dem SDMXML-Feed die uns interessierenden Teile herauszuziehen und als Tabelle, ganz ähnlich wie in Excel, darzustellen. Aus dieser Tabelle lässt sich sodann mit Google Data Studio eine ansprechende Grafik generieren.
Die Formel für das Einbetten der XML-Daten ins Google Sheet lautet in unserem Fall =IMPORTXML("https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/chf.xml", "//@TIME_PERIOD")
in der einen Spalte und =IMPORTXML("https://...//@OBS_VALUE")
in der anderen.
Wenn die Daten der Zeitreihe, im vorliegenden Beispiel der Euro-Referenzkurs abgebildet auf die Kalendertage seit dem 1. April 1999, in die Tabelle importiert sind, können wir sie sehr einfach in Google Data Studio als Grafik darstellen und erhalten folgendes Bild: https://datastudio.google.com/reporting/7be75a2c-29f1-45bd-9fad-e59404e89e1a/page/t4otC
Das Schöne daran ist: Wenn die EZB einen neuen Datenpunkt erstellt, indem sie den neuesten Euro-Kurs publiziert, geht unser Google Sheet und damit die Grafik in Data Studio automatisch mit und führt die Zeitreihe nach, ohne dass wir manuell eingreifen müssen.
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